Dinosaurierfährte im Grabfeld

Die Gesteine des Steinbruchs am Kalten Rasen entstanden vor 247 Millionen Jahren während der mittleren Buntsandstein-Zeit der Trias-Periode.

Die Sandsteinbänke in Wechsellagerung mit Tonsteinlagen gehören zum Gesteinskomplex der Solling-Formation. Die Sandsteine sind die Überreste eines weitverzweigten Flusssystems, das sich in der frühen Trias-Zeit über weite Teile der damals trockenen, savannenhaften Landschaften Deutschlands erstreckte.

Wenn ein solcher Fluss über die Ufer trat, überschwemmte er die angegliederten Auengebiete und lagerte feine Sedimentfracht ab, aus welcher sich die Tonsteinlagen bildeten.

Rauisuchier

Bild eines Rauisuchiers. (Bild: Dymitri Bogdanov CC BY-SA 3.0)

Durch diese Landschaft streiften damals bis zu vier Meter lange Raubsaurier, sogenannte Rauisuchier. Diese auf vier langen Beinen laufenden Karnivoren hinterließen im noch feuchten, tonigen Schlamm der trockengefallenen Flussauen ihre Prankenabdrücke.

Solche Fährten, wissenschaftlich Brachychirotherium, genannt (zu Deutsch „Kurzhandtier“), wurden im Steinbruch bei Hohenroth gefunden, daneben sogar Krallen- und Kratzspuren. Diese Spuren belegen, dass vor 247 Millionen Jahren solche großen Raubsaurier die Gegend um Hohenroth bewohnten und vermutlich auf der Suche nach Beutetieren oder Trinkwasser durchstreiften.

Brachychirotherium

Brachychirotherium im Steinbruch bei Hohenroth. (Bild: Patrick Chellouche)