Was ist ein Arboretum?

Arboreten sind Sammlungen verschiedener Gehölzpflanzen, die nicht in Pflanzgefäßen wachsen und häufig nicht nur aus heimischen, sondern auch aus seltenen und exotischen Gehölzen bestehen.

Wozu brauchen wir Arboreten?

Unser Wald steht im Klimawandel vor großen Herausforderungen. Stetig steigende Temperaturen, zunehmende Feuchtigkeit in den Wintermonaten und zugleich mehr Trockenheit in den Sommermonaten machen es dem Wald nicht leicht. Die Anpassungsfähigkeit der Waldbäume ist aufgrund der langen Lebenszeiten der meisten Waldbäume, die zum Teil weit über 200 Jahre alt werden können, nur begrenzt möglich. Trotzdem muss er weiterhin seine vielfältigen Aufgaben als Lebensraum, Arbeitsplatz, Erholungsort, Bildungsobjekt, Wasserspeicher, Wärmespender, Luftkühler usw. erfüllen.

Das Arboretum in Hohenroth setzt sich mit diesen Herausforderungen auseinander. Es sollen hier mögliche Baumarten gepflanzt werden, die heute in trockeneren und wärmeren Gegenden vorkommen und in Zukunft auch bei uns geeignet sein können.

Langfristiges Denken ist in der Forstwirtschaft der Schlüssel zum Erfolg. Mit jeder neuen Bestandsbegründung werden die Weichen für mindestens ein Jahrhundert gestellt. In der Forstwirtschaft hat man drei Möglichkeiten einen Bestand zu begründen. Die natürliche Verjüngung ist dabei die günstigste Variante. Dazu sind jedoch Samenbäume notwendig. Sind diese nicht vorhanden, führt an einer Saat oder Pflanzung kein Weg vorbei. Letztere werden gerade dann notwendig, wenn man aus einer landwirtschaftlich genutzten Fläche, zum Beispiel einer Wiese, ebenfalls Wald heranwachsen lassen will.

Die Wahl der Baumarten will gut überlegt sein, denn Faktoren, wie die Herkunft spielen eine wichtige Rolle über den Anwuchs-Erfolg.

Die Naturverjüngung ist die wirtschaftlichste und ökologischste Möglichkeit eine neue Baumgeneration zu begründen. Es braucht nur alte Bäume, die ihre Samen verbreiten. Kosten für den Samen- oder Pflanzenkauf fallen nicht an. Auch die Beseitigung der Konkurrenzvegetation ist in der Regel nicht notwendig. Um die natürliche Verjüngung einzuleiten bedarf es lediglich der passenden Menge Licht und einem angepassten Wildbestand.

Anders als bei der Naturverjüngung ist der Aufwand bei der Saat um einiges größer.

Kosten entstehen bei der Saat durch den Kauf oder die Gewinnung des Saatgutes. Weitere Arbeiten, wie zum Beispiel das Entfernen der Konkurrenzvegetation sind ebenfalls mit hohen Kosten verbunden. Dennoch haben Saaten Vorteile gegenüber der Pflanzung. Denn durch das Auskeimen können die Pflanzen den Boden besser durchwurzeln und bilden in der Folge auch einen stabileren Bestand.

Die Pflanzung ist in einigen Fällen die einzige sinnvolle Methode der Kulturbegründung. Zum Beispiel auf kleinen Flächen oder um eine bessere Kontrolle über die Mischungsanteile bei mehreren Baumarten zu haben.

Bei der Pflanzung gilt es mehrere wichtige Faktoren zu beachten, die über den Erfolg oder Misserfolg einer Kultur entscheiden.

Über den Erfolg oder Misserfolg künstlich angelegter Forstkulturen entscheiden nicht nur das passende Pflanzverfahren oder der geeignete Pflanzzeitpunkt, sondern auch die für diesen Standort geeigneten Pflanzen.
Da das Wurzelwachstum auch im Winter stattfindet, bietet sich der Herbst an. Aber auch im Frühjahr ist ein geeigneter Pflanzzeitpunkt. Feuchte Tage eignen sich hervorragend, da die Gefahr des Austrocknens der Pflanze geringer ist.

Neben den standörtlichen und klimatischen Bedingungen, sowie der Wahl der Baumarten, trägt auch das geeignete Pflanzverfahren einen wesentlichen Teil dazu bei. Man unterscheidet je nach Pflanzenkauf zwischen der Lochpflanzung oder Winkelpflanzung.

Die gängigen Pflanzverfahren werden auf dem Youtube-Kanal der Bayerischen Staatsforsten verständlich erklärt.